QED. Ad personam. Nicht nett. In manchen Plattformen stehen 280 (wow), in anderen 1500 Zeichen zur Verfügung. Spielt das keine Rolle? Wer behauptet, dass Technik und ihre Konfigurationen keinen Einfluss auf das Verhalten in Diskursen ausüben, sollte sich die produzierten verbalen Knöpfchendrücker (z. B. «hat ein persönliches Problem», leitmedial gefunden in einem so genannten Leserbeitrag gefunden) noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Milde argumentiert: Social Media fördert mitnichten gewaltfreie Kommunikation. Und wer Kids hat und für sie Alltage strukturieren muss, weiß, wie schwer es ist, eine bestimmte Soft gerade nicht zu nutzen. In der Journaille ist Twitter derzeit nicht wegzudenken, weil man in Pressestellen später ist als in den Channels der Akteure. Was sich jedoch hoffentlich bald ändern wird (hoff‘, hoff‘ oh arme Seele). A propos, warum machen da alle in der Bundesliga so weiter, als sei mit ihrem Twitter nichts geschehen? Warum in der Politik, nach dieser beispiellosen Nummer? Denn nun ist da jemand wie Herr Musk, der alle vor sich her treibt und den Häuptling Dicke Wurst gibt, was er auch kann, weil. Genau. Dollarbait. Wie wird Twitter morgen ausschauen, wenn seine Totalfreiheit die Aufforderung zur aktiven Regellosigkeit in Code gegossen wird, weil — besoffen auf FB — Enthemmung was bitte ist? «Warum machst Du das?» «Weil ich’s kann.» Genau. Und so geht die Schamlosigkeit weiter. Mr. West kauft Parlor. Klaro, muss ja nicht reguliert werden. Wozu auch. Freie Fahrt für freie Hetzer? Also Respekt für jeden der da aussteigt. Der Multikollateralschaden an den Gesellschaften wird jedoch erst dann eingehegt, wenn es ein bisschen mehr Wahl gibt als: Wenn du nicht rauskannst, hast Du ein Persönlichkeitsproblem. Das kann und sollte nämlich nicht sein! Und dann kommen wir zu dem Phänomen, dass es zu viel Geld auf den Konten einzelner gibt. Und immer deutlicher schält sich heraus: Das muss ein Ende haben! Musk legt sich gerade mit VW an. Ich hoffe, Musk verliert. Und zwar richtig. Plattformen bestimmen den Diskurs. Plattformen bestimmen die Rede und die Schrift. Sie sind es, die dafür sorgen, dass Gatekeeping, des Journalisten ehrenwerteste Arbeitspraxis, als Gängelei und Gesteuertheit empfunden wird. Wegen der kleinen Eingabemasken, mit denen man scheinbar die Welt verändern kann. Ist aber auch nur Selbstermächtigung. Sind wir doch alle kleine Häuptlinge des Stammes Dicke Wurst. Aber nicht jeder kann schreiben. Muss auch nicht. Nur, wenn jeder meint, dass er’s könne und müsse, kommt ein Musk heraus.
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