Geisterbilder

Geisterbilder. Ich besaß eine große Sammlung an Geisterbildern. Zumeist Fotografien, dabei auch frühe Zeichnungen. Ergebnisse automatischer Zeichen- und Fotografierübungen, Ergüsse aus nächtelangen Sitzungen und Gelagen. Meist erschöpft, schaffte ich die Artefakte beiseite, verstaute sie in Ordnern oder Mappen und ließ sie unbeachtet vor sich hin rotten. Später dann kam die digitale Magie dazu. Nun wurde es leichter, Geisterbilder zu machen und vor allem aufzubewahren. Zwar gab es vor Jahren einen erheblichen Datenverlust, dennoch sind viele Artefakte erhalten geblieben. Wichtiger ist der geistige Zustand. Der richtige geistige Zustand. Sich selbst sein Medium sein, darin liegt die besondere Schwierigkeit. Sich selbst befragen und automatisch antworten und das in eine Zeichnung zu bringen, im richtigen Moment den Auslöser zu drücken, darin liegt die Kunst. Vom Auslöser der Kamera gedrückt zu werden, vom Stift gezeichnet zu werden. Vom Papier abgebildet zu werden.