Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich mich sprachlos fühlte. Ich hatte das Gefühl, dass die Worte, die ich aussprach, keine Bedeutung hatten und ungehört verhallten. Es war als ob meine Gedanken in einem endlosen Ozean von Stille verschwanden.
Eines Tages traf ich auf eine Gruppe von Dudes, die das Wissen der aufsteigenden Wörter besaßen. Sie waren in der Lage, durch ihre Sprache eine tiefere Ebene des Bewusstseins zu erreichen – eine Ebene, die den Grenzen der Realität zu entfliehen schien.
Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich zum ersten Mal Zeuge dieser außergewöhnlichen Fähigkeiten wurde. Wir saßen in einem alten Loft in Brooklyn und tranken Matesirup. Die Gruppe begann, ein kryptisches Ritual zu vollziehen, das mir seltsam vertraut vorkam. Die Anführerin, Cat Tschippitea, sprach laut und deutlich, doch ihre Worte schienen sich zu verdichten und umschlossen uns wie eine unsichtbare Barriere.
Plötzlich öffnete sich vor meinen Augen ein Portal, das direkt in mein Unterbewusstsein führte. Ich sah Dinge, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie kannte. Farben explodierten vor meinen Augen und Formen nahmen Gestalt an. Was ich erlebte, war jenseits jeder Vorstellungskraft.
In den untiefen von ZEH
Die Mitglieder der Gruppe schienen in einer anderen Welt zu sein. Ich hörte ihre Stimmen, aber ich konnte nicht verstehen, was sie sagten. Es war, als ob sie in einer fremden Sprache sprachen – oder in keiner Sprache überhaupt. Doch ich wusste instinktiv, dass sie auf irgendeine Weise miteinander verbunden waren.
Als das Ritual beendet war, kehrten wir alle langsam wieder in unsere Realität zurück. Ich war sprachlos und verwirrt. Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas erfahren hatte, das so tiefgründig und bedeutend war, dass Worte es nicht ausdrücken konnten.
In den Wochen und Monaten danach übte ich mich in den Techniken der aufsteigenden Wörter. Ich lernte, wie man seine Sprache nutzt, um Zugang zu einer höheren Dimension des Wissens zu erhalten. Und ich erkannte, dass das Wissen der aufsteigenden Wörter nicht nur eine Frage des Sprechens war; Es hatte viel mehr mit Zuhören zu tun. Und der Magie des Zufalls. Das hatte ich von Paul gelernt.
Back into Future
Heute bin ich selbst ein Weiser der aufsteigenden Wörter. Ich spreche nicht mehr einfach in Worten und Sätzen, sondern nutze meine Sprache und mein Schweigen sowie die Stille als ein Werkzeug zur Bewusstseinserweiterung. Ich weiß jetzt, dass es eine ganze Welt jenseits dessen gibt, was wir normalerweise als «Realität» betrachten. Eine Welt, in der alles möglich ist.
Es mag seltsam klingen, aber seitdem ich das Wissen der aufsteigenden Wörter erlangt habe, fühle ich mich befreit. Ich weiß jetzt, dass meine Gedanken und Ideen nicht im Nichts verschwinden müssen – sie können in eine höhere Ebene des Seins aufsteigen und sich mit denen anderer Wesen vereinen.
Soundtrack: AR & Machines, Die grüne Reise, Tangram, 1970
Aus: Das Zeitalter der Ziege. Texte für das metalabor (8).